20.08.2021 in Kommunalpolitik

Glienicke – quo vadis?

 
Hier entstehen fünf Etagen Beton (Foto: privat)

Glienicke - Wohin gehst du? Eine Frage, die sich sicher viele stellen, wenn sie sich in unserem Glienicke umschauen.

Muss wirklich jeder Zentimeter in Glienicke bebaut werden?

Muss Glienicke wirklich krampfhaft immer weiterwachsen?

Was muss getan werden, damit sich der Charakter Glienickes nicht noch weiter verändert?

Ich bin kein „alter“ Glienicker. Vor über 20 Jahren zog ich hierher. Mit eine Entscheidung für Glienicke war damals, dass mir die Entwicklung des Ortes gefiel. Veränderungen und Neuem gegenüber aufgeschlossen, gleichzeitig aber den besonderen Charme Glienickes bewahrend. Zu dieser Entwicklung gehört auch der Sonnengarten. Ich habe selbst viele Jahre im Sonnengarten gewohnt und dieser gehört genauso zu Glienicke wie alle anderen Bereiche.

Doch wollen wir es wirklich zulassen, dass eine Bebauungsdichte wie an der Glienicker Spitze und im Sonnengarten im restlichen noch unbebauten Glienicke zur Regel wird?

Zwischen Galerie Sonnengarten und der Grundschule klafft eine große Baugrube. Hier soll ein Gebäude mit Wohnungen entstehen, welches von der Hauptstraße aus gesehen eine Höhe von fünf Etagen haben wird und somit unser Ortszentrum nachhaltig (nicht zum Positiven) verändern wird. Was wir nicht brauchen, sind hochpreisige Wohnungen, um dem Wachstumswahn einiger gerecht zu werden. Dass dieser Monsterbau in der Gemeindevertretung mehrheitlich befürwortet worden ist, schmerzt alle Kommunalpolitiker, denen Glienicke am Herzen liegt, bis heute.

Die jüngsten Starkregenereignisse in Glienicke, aber vor allem auch der schlimmen Bilder der Überschwemmungen im Süden unseres Landes, regen hoffentlich viele an, althergebrachte und lange vertretene Positionen zu überdenken.

09.06.2021 in Kommunalpolitik

Hat die Gemeinde Glienicke zu viel Geld?

 
Gastbeitrag von: Susanne Kübler, stellv. Fraktionsvorsitzende 
(SPD-Fraktion in der Gemeindevertretung Glienicke/Nordbahn)

Die Haushaltsberatungen für das kommende Jahr haben offiziell noch nicht begonnen, und dennoch sind wir bereits wieder mittendrin in der Frage, was sich die Gemeinde Glienicke eigentlich alles leisten kann und möchte (oder auch nicht).

 

Beispiel 1: Geld für Corona-Testungen

Wie von der Gemeindevertretung beauftragt, legte die Verwaltung am 24. März im Hauptausschuss ein Konzept für eine Corona-Teststrategie für Kitas, Grundschule und Verwaltung vor. Kostenschätzung für die Testkits für einen Zeitraum von 16 Wochen: fast 200.000 Euro. Aus Sicht unserer Fraktion deutlich zu viel Geld angesichts der immer wieder betonten knappen Kassen der Gemeinde Glienicke/Nordbahn. Dank unserer Intervention wurden am Ende erst einmal „nur“ 5.000 Corona-Schnelltests für knapp 31.000 Euro angeschafft. Zum Glück! Denn mittlerweile werden die Testkits für die Kitas vom Land Brandenburg zur Verfügung gestellt.

 

Beispiel 2: Stelle für Integrationskoordinierung

Im Zuge der letzten Haushaltsberatung waren wir uns einig: keine neuen Personalstellen innerhalb der Verwaltung, solange der Haushalt ein Defizit aufweist. Im April lief die halbe Stelle für Integrationsarbeit aus und sollte gemäß beschlossenem Stellenplan auch nicht verlängert werden. Die Aufgaben wurden laut Verwaltung auf zwei andere Mitarbeitende aufgeteilt. Dennoch beantragte die Glienicker Bürgerliste (GBL) eine neue viertel Stelle für „Integrationskoordinierung“, „bis im Nachbarschaftstreff Glienicke Voraussetzungen und Strukturen geschaffen sind, um diese Aufgaben übernehmen zu können“. Zur Erinnerung: Die Gemeinde hat die Räumlichkeiten für den zukünftigen Nachbarschaftstreff im Sonnengarten gemietet, umfangreich umgebaut, stellt diese einem neu gegründeten Glienicker Verein mit unbekannter Anzahl an Mitgliedern zur Verfügung, übernimmt die Nebenkosten für mindestens ein Jahr und finanziert für 13.200 Euro nun noch eine Personalstelle bis 2022 (während der Corona-Zeit!) für Aufgaben, die eigentlich der Verein übernehmen wollte.

 

Beispiel 3: Security-Dienst für Amtshilfe

Für die Corona-Kontrollen hat der Landkreis die Kommunen um Amtshilfe erbeten. Je nach personeller Leistungsfähigkeit erfolgen diese Kontrollen durch die jeweiligen Ordnungsämter und/oder durch Verwaltungsmitarbeiter aus anderen Bereichen, im Zweifel auch gar nicht. Die Glienicker Verwaltung leistet sich für diese Amtshilfe zwei private Security-Mitarbeiter. Kostenschätzung für April bis Juni: 40.400 Euro.

 

Fazit: So schlecht kann es um die Gemeindefinanzen offenbar nicht bestellt sein. Wir blicken schon jetzt gespannt den nächsten Haushaltsberatungen entgegen und bleiben bei unserer ablehnenden Haltung gegenüber einem defizitären Haushalt!

30.05.2021 in Kommunalpolitik

Soll das Bauprojekt „Glienicker Bauernhof“ geopfert werden?

 

Gastbeitrag von: Kathrin Kröger (Fraktionsvorsitzender der Glienicker SPD-Fraktion)

In der Sondersitzung des Umweltausschusses am 13. April 2021 wurde von den einzelnen Glienicker Fraktionen eine Stellungnahme zum jetzigen Entwicklungsstand des Sanierungskonzeptes für den „Glienicker Bauernhof“ und das damit einhergehende Neubauvorhaben Hattwich-/Goebenstraße eingeholt. In der nun vorgestellten, überarbeiteten Version waren die Wünsche der einzelnen Fraktionen aufgenommen worden und die Baukörper um mindestens ein Stockwerk reduziert. Auch die von uns kritisierte Massivität der Gebäude erhielt Auflockerungen durch rückversetzte Bauweise, oder nach hinten eingerückte Etagen. Diese Reduktion ist auch in den drei geplanten „Stadtvillen“ in der Goebenstraße zu finden. Zu ihrer ersten Vorstellung haben die Investoren ihr Bauvorhaben um mehr als 800 qm Bebauung reduziert, aber immer noch liegt die Bebauung über der für dies Areal zulässige GRZ und GFZ. Das sich in den Unterlagen befindliche Bild von der Frontansicht des alten Bauerhofs, vermittelt dem Betrachter eine gute Version von „so könnte es mal aussehen“. Da sich die Mitglieder des Ausschusses nicht einig über dieses Projekt sind und es von kompletter Ablehnung bis verhaltene Zustimmung geht, wurden erst in sachlicher Atmosphäre zusätzliche Gedanken, Veränderungen und Ideen zu dem Projekt ausgetauscht. Jedoch kippte die Situation dann beidseitig, obwohl der Tagesordnungspunkt schon abgeschlossen war und es kam zu sehr unschönen emotionalen und verbalen Äußerungen beider Seiten. Nun wird die Investorin  dem Ausschuss ihren letzten Entwurf für das Bauvorhaben vorlegen und ich hoffe, wir finden einen gemeinsamen Konsens hierfür. Anmerken möchte ich, dass sich die Gemeindevertretung in der Vergangenheit dagegen ausgesprochen hat, das Areal „Glienicker Bauernhof“ selbst zu erwerben und als eigener Bauherr hier tätig zu werden. Sollten wir keine Einigung finden, bedeutet dies den eventuellen Ausstieg eines weiteren Investors und die Freigabe für den fortschreitenden Verfall des „Glienicker Bauernhofes“.

01.04.2021 in Kommunalpolitik

S-Bahn Gemeinden schließen sich zusammen

 



Die Gemeinden Birkenwerder, Glienicke/Nordbahn, Mühlenbecker Land sowie die Stadt Hohen Neuendorf schließen sich zu einer Kommune zusammen. Das bestätigte heute die Bürgermeisterkonferenz. Durch den Zusammenschluss der S-Bahn Gemeinden sollen gemeinsame Synergien und Optimierungspotentiale genutzt werden, wie sie mit dem gemeinsamen Bauamt von Glienicke und dem Mühlenbecker Land bereits praktiziert werden.

Vorbereitet wurde der Zusammenschluss von den Bürgermeistern in monatelangen Gesprächen. Einer der Punkte, die nur schwer zu lösen waren, war der zukünftige Name der Großgemeinde und der Sitz der gemeinsamen Verwaltung. Doch auch hier einigten sich die Verwaltungschefs heute auf ein Ergebnis.

 

Hohen Neuendorf und Gemeinden

Die zu gründende neue Großgemeinde wird „S-Bahn-Gemeinde“ heißen. Zentraler Sitz ist Hohen Neuendorf, da das Rathaus Hohen Neuendorf gerade einen großen Anbau erhalten hat. Die Bürgermeister hoffen, dass die Prozesse für die betroffenen Einwohnerinnen und Einwohner nun deutlich schneller vorangehen.
 

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