15.06.2023 in Bildung

Bleiben Glienickes Sechstklässler auf der Strecke?

 
„Die Situation in Bezug auf die weiterführenden Schulen ist für Glienicker untragbar geworden“

Alle Jahre wieder das gleiche Bangen bei den Sechstklässlern und ihren Eltern. Nach den Halbjahreszeugnissen werden die Erst- und Zweitwünsche für jene weiterführenden Schulen angegeben, welche die Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse besuchen möchten: „Darf ich an meine Wunschschule oder muss ich weite Wege zu einer anderen Schule zurücklegen?“, heißt es dann.

 

Genügend weiterführende Schulen im Südkreis?

Seit Jahren wird die Situation nicht wirklich besser. Die Gemeinde Glienicke/Nordbahn hat in den Bau der Gesamtschule Mühlenbeck mehrere Millionen Euro investiert. So sollte sichergestellt werden, dass ausreichend Gesamtschulplätze auch für Glienicker Schüler zur Verfügung stehen. Doch jetzt sprachen mich Eltern an, dass ihr Kind von der Mühlenbecker Gesamtschule abgelehnt wurde, auch der Zweitwunsch an der Gesamtschule Birkenwerder klappte nicht.

Plätze an Gymnasien sind schon länger knapp. Eine Initiative von mir, mit der der Landrat beauftragt werden sollte, mit dem Träger des privaten Neuen Glienicker Gymnasiums über eine gemeinsame Trägerschaft zu sprechen, wurde vom Kreistag abgelehnt. Diskutiert wird im Bildungsausschuss des Kreistages nunmehr über eine neue weiterführende Schule in der Nähe des S-Bahnhofs in Schönfließ. Das hilft den jetzigen Sechstklässlern allerdings nicht weiter.

 

Schriftliche Anfrage an den Landrat

Ich habe dies zum Anlass genommen, eine schriftliche Anfrage an den Landrat zu stellen mit folgendem Fragenkomplex: Wieviele Glienicker Schülerinnen und Schüler der derzeitigen 6. Klassen mit Erst-/Zweitwunsch für die jeweils weiterführenden Schulen in Mühlenbeck, Birkenwerder und Hohen Neuendorf wurden an diesen Schulen angenommen? Wieviele wurden dort abgelehnt? Und wieviele Sechstklässler werden diese Schulen im nächsten Jahr insgesamt besuchen?

Die Beantwortung wird vermutlich etwas Zeit in Anspruch nehmen. Zumindest lag mir bis zum heutigen Tag keine Antwort vor. Sobald die Beantwortung meiner Anfrage vorliegt, werde ich diese auf meiner Homepage veröffentlichen.

22.02.2021 in Bildung

Drei Klassen an Gymnasien fehlen

 
„Drei Klassen an Gymnasien fehlen! Es wird Zeit, endlich zu handeln“

SPD-Kreistagsfraktion plant neues Gymnasium in den S-Bahn-Gemeinden

Drei zusätzliche Klassenzüge werden an Gymnasien im Landkreis benötigt, um den Gymnasialbedarf in Oberhavel decken zu können. Das geht aus der aktuellen Bedarfsermittlung des Kreises hervor.

Für den Nordkreis besteht laut Landkreis kein Bedarf, weder an Grund- noch an Oberschulen oder Gymnasien. Doch im Südkreis besteht Handlungsbedarf.

 

Handlungsbedarf im Süden des Landkreises

In erster Linie könnten räumliche Kapazitäten an Gymnasien erweitert werden, um Zügigkeiten zu erhöhen. Aus der Analyse des Landkreises geht aber ferner hervor, dass der Bedarf auch durch ein neues dreizügiges Gymnasium im Südkreis gedeckt werden könnte.

Die Kreistagsfraktion der SPD/LGU/Tierschutz hat nun beantragt, dass der Landrat in den S-Bahn-Gemeinden (Birkenwerder, Hohen Neuendorf, Mühlenbecker Land und Glienicke/Nordbahn) mögliche Standorte für ein weiteres dreizügiges Gymnasium ermitteln und auf ihre Geeignetheit für einen Neubau eines Gymnasiums prüfen soll. Über diesen Antrag entscheidet der Kreistag Oberhavel in seiner Sitzung am 10. März.

Ende des Jahres soll der für fünf Jahre geltende Schulentwicklungsplan vom Kreistag beschlossen werden. Bis dahin haben die Abgeordneten noch zahlreiche Debatten vor sich.

 

Umfangreicher Prüfauftrag bereits im November

Bereits im letzten Jahr hatten wir einen umfassenden Antrag zur Situation an den Gymnasien in unserem Bereich in den Kreistag eingereicht (vgl. Januar-Ausgabe, S. 40). Mit diesem Antrag sollte der Landrat beauftragt werden, mit dem Schulträger des privaten Glienicker Gymnasiums zu klären, ob und unter welchen Bedingungen das Neue Gymnasium Glienicke sowie das Neue Berufliche Gymnasium Glienicke in kreisliche Schulträgerschaft übergehen könnte. Ferner sollte der Landrat prüfen, ob und wie das Marie-Curie-Gymnasium am vorhandenen Hohen Neuendorfer Standort zu einem mindestens sechszügigen Gymnasium ausgebaut werden könne und Vorschläge für einen Standort für ein weiteres öffentliches Gymnasium im Planungsgebiet 2 (Oranienburg/Leegebruch) oder im Planungsgebiet 3 (Birkenwerder, Glienicke/Nordbahn, Hohen Neuendorf, Mühlenbecker Land) zu entwickeln.

 

Vertane Zeit durch parteipolitisches Geplänkel

Doch anstatt sich inhaltlich und auf Basis vernünftiger Daten mit der schulischen Situation, gerade an den Gymnasien in unserem Bereich zu beschäftigen, machten einige Kommunalpolitiker daraus eine Grundsatzdebatte ausschließlich über das private Glienicker Gymnasium.

01.12.2020 in Bildung

Vertane Gelegenheit

 

CDU-Aktion gegen ein Gymnasium in Glienicke ohne Schulgeld

Am 30. November stand im Kreistag ein Antrag der Fraktion SPD/LGU/Tierschutzpartei auf der Tagesordnung. Mit diesem sollte der Landrat beauftragt werden, Vorschläge zu erarbeiten, wie die Versorgung des Planungsgebietes 3 (S-Bahn Gemeinden) mit gymnasialen Schulplätzen verbessert werden kann.

Mit dem Antrag wurde der Landrat aufgefordert,

- Kontakt mit dem privaten Schulträger ASG (Anerkannte Schulgesellschaft mbH) aufzunehmen, um zu klären, ob und unter welchen Bedingungen das Neue Gymnasium Glienicke sowie das Neue Berufliche Gymnasium Glienicke in kreisliche Schulträgerschaft übergehen könnten.

- Zu prüfen, ob und wie das Marie-Curie-Gymnasium am vorhandenen Hohen Neuendorfer Standort zu einem mindestens sechszügigen Gymnasium ausgebaut werden kann.

- Vorschläge für einen Standort für ein weiteres öffentliches Gymnasium im Planungsgebiet 2 (Oranienburg/Leegebruch) oder im Planungsgebiet 3 (Birkenwerder, Glienicke/Nordbahn, Hohen Neundorf, Mühlenbecker Land) zu entwickeln.

Weitere gymnasiale Schulplätze in unserem Bereich sind dringend erforderlich. Mögliche Kapazitäten wären am privaten Glienicker Gymnasium vorhanden. Vor der Gründung vom Neuen Gymnasium Glienicke (NGG) wurde durch Glienicker und Mühlenbecker Eltern über die Initiative „ProGym“ für ein Gymnasium ohne Schulgeld in kreislicher Trägerschaft argumentiert. Das wurde damals vom Kreistag abgelehnt, da der Bedarf nicht gesehen wurde.

Inzwischen ist der Bedarf unstrittig vorhanden.

Eine Übernahme des NGG in kreislich-staatliche Trägerschaft würde bedeuten, dass die Gymnasiasten bzw. deren Eltern zukünftig keine Schulgebühren zahlen müssten. Dass es ein Gymnasium im Ort gäbe für alle Familien, so dass die Jugendlichen nicht mehr nach Hohen Neuendorf, Oranienburg oder Berlin oder sonst wohin fahren müssten.

Leider war unser Antrag, der neben dem Gespräch mit dem Träger des privaten Glienicker Gymnasiums auch eine Prüfung der Erweiterung des Marie-Curie-Gymnasium oder einen Schulneubau im Planungsgebiet 2 oder im Planungsgebiet 3 vorsah, war im Bildungsausschuss des Kreises nicht mehrheitsfähig.

Es soll nicht gesprochen werden

Man fragt sich langsam wovor die CDU Angst hat.

19.08.2020 in Bildung

Schulerweiterungsbau: Eine Million Euro nur für Planung

 

von Kathrin Kröger, Susanne Kübler, Lukas Klein, Uwe Klein, Frank Schwerike

Grundschule Glienicke: Besteht tatsächlich weiterer Bedarf?
Grundschule Glienicke: Besteht tatsächlich weiterer Bedarf?

Am 23.6. beschloss die Gemeindevertretung auf Antrag von Bündnis90/Die Grünen, GBL und CDU/Freie Demokraten die Einleitung eines Planungs- und Bauverfahrens für einen Schulerweiterungsbau der Grundschule Glienicke (das sog. „Haus 6“).

Die hierfür vorgesehenen Kosten sind mit einer Million Euro veranschlagt. Wohlgemerkt, dies sind nur die Planungskosten! Begründet wird der Bau mit dem Wunsch nach mehr Räumlichkeiten und der Schließung des Schulcampus für die ca. 650 Kinder in fünf Jahrgangszügen.

Bildungsministerium: Der Bedarf in Glienicke ist gedeckt!

Mit den Klassen- und Fachräumen stehen jeder Klasse der Grundschule derzeit 1,32 Räume zur Verfügung. Nimmt man die Teilungsräume hinzu, entfallen sogar 1,57 Räume auf eine Klasse. Auf Nachfrage beim Brandenburger Bildungsministerium, ob es eine rechtliche Verpflichtung der Gemeinde gebe, die Grundschule aufgrund bestehender Zahlen zu erweitern, teilte dieses mit: „[…] die Schülerzahlen für die Grundschule der Gemeinde Glienicke/Nordbahn in der Gemeinde Glienicke/Nordbahn für den Zeitraum 2017-2022 der 5. Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes des Landkreises Oberhavel [ergeben] einen Bedarf von 4 bis 5 Zügen […]. Die Grundschule kann diesen Bedarf decken. Insofern lässt sich auch aus schulentwicklungsplanerischer Sicht keine Verpflichtung zur Schaffung von Räumlichkeiten ableiten.“

Absurd wird die Argumentation für einen vermeintlichen Bedarf auch dadurch, dass im Anschluss an den Bau von „Haus 6“ sogar über einen Abriss bzw. eine Umnutzung der bestehenden Gebäude Haus 1 und Mensa diskutiert wird. Aus unserer Sicht zeigt das, dass es sich beim „Haus 6“ vor allem um ein Wunschprojekt handelt. Derartige Wünsche müssen aber aus Sicht der SPD immer finanzierbar sein!

Erweiterungsbau auf Pump

Allein die Baukosten des von Bündnis90/Die Grünen, GBL und CDU/Freie Demokraten favorisierten „Haus 6“ werden aktuell auf 8,5 Millionen Euro geschätzt. Man beachte: Bereits in diesem Jahr wies der Ergebnishaushalt der Gemeinde ein Defizit von 591.600 Euro aus. Eine Investition in der genannten Größenordnung bedeutet eine Kreditaufnahme in Millionenhöhe.

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