Kitabeiträge sinken, aber nicht für alle

Veröffentlicht am 20.10.2016 in Familie

Vor der Sommerpause fassten die Gemeindevertreter einen deklaratorischen Beschluss, mit dem die ab dem 1. Januar 2017 geltenden Gebührentabellen für die Kitagebühren festgelegt werden sollen.

Deklaratorisch deshalb, weil im Herbst dieses Jahres die gesamte Kitasatzung noch beraten wird und erst dann der abschließende Beschluss, noch in diesem Jahr, von der Gemeindevertretung gefasst wird.

Für rund 85 Prozent der Glienicker Eltern soll der Kitabeitrag sinken. Der Geschwisterrabat wurde verbessert, so werden ab dem dritten Kind gar keine Kita-Gebühren mehr erhoben. Auch Familien mit Mehrlingskindern werden entlastet.

Das alles sind gute Signale, die mich unglaublich freuen. Bin ich selbst doch im Jahr 2001 als damaliger Elternvertreter der Kita Sonnenschein politisch aktiv geworden, weil mal wieder die Kita-Gebühren erhöht wurden.

Im Sozialausschuss, dessen Vorsitzender ich bin, wurde sehr lange über die Absenkung der Kita-Gebühren diskutiert. Was kann und vor allem will Glienicke sich leisten? Der jetzige deklaratorische Beschluss belastet die Glienicker Finanzen mit rund 180.000,- Euro jährlich. Nicht wenig, aber gut investiertes Geld, denn die Familien werden damit entlastet.

Durch Anfragen von Bürgern, wurde ich auf eine Sache aufmerksam, die ich in der Diskussion um die "kalte Progression" zugegebenermaßen übersehen habe.

Diejenigen, die jetzt den Höchstsatz an Kita-Gebühren bezahlen, werden zukünftig teilweise erheblich mehr für die Kita-Gebühren ihrer Kinder ausgeben müssen. Durch die Neufassung der Kita-Gebührentabelle werden kleine und mittlere Einkommen entlastet, diejenigen, die ein hohes Einkommen haben, aber mit einer teils deutlichen Gebührenerhöhung belegt. Sozialpolitisch sicher richtig, gerade kleine und mittlere Einkommen deutlicher zu entlasten, aber ist es richtig, den hohen Einkommen teils 30 Prozent Kita-Gebührenerhöhung überzuhelfen?

 

Counter

Besucher:282170
Heute:133
Online:2