Über Beteiligte und Nicht-Beteiligte – Beispiel Jugendclub

Veröffentlicht am 15.01.2014 in Jugend

Im Bereich der Skateanlage soll dieses Jahr der neue Jugendclub entstehen

Zu den Artikeln „Aus dem Haupt- und Finanzausschuss“ in den Ausgaben des Glienicker Kurier 12/2013 und 01/2014

Seit 10 Jahren ist klar, dass zum Ende des Jahres 2014 (!!) die Nutzungsvereinbarung für den jetzigen Jugendclub ausläuft. Eine Option wäre gewesen, dass die Gemeinde Glienicke vom Eigentümer das Grundstück des Jugendclubs an der B 96 kauft. Entschieden wurde etwas anderes, nämlich dass der Jugendclub ins Glienicker Ortszentrum ziehen soll. Soweit zu den Fakten. In der Novembersitzung 2013 des Haupt- und Finanzausschusses brachte der Bürgermeister dann eine Beschlussvorlage ein, mit der ein Glienicker Planungsbüro beauftragt werden sollte, den „Neubau“ des Jugendclubs zu planen. Auf meine Nachfrage, ob dieses Büro, vor dem Hintergrund, dass die Zeit drängt, Erfahrung mit der Planung eines Jugendclubs hat, wurde von Seiten des Bürgermeisters barsch mit den Worten „…Ich werde öffentlich machen, wer versucht den Bau des Jugendclubs zu verzögern…“ zurückgewiesen. Dass der Planer, der hier beauftragt werden sollte, sachkundiger Einwohner eben der Partei ist, der auch der Bürgermeister angehört, ist sicher nur Zufall.

Letztendlich wurde, durch eine sehr gute und sachorientierte Diskussion, an der Vertreter aller Fraktionen beteiligt waren, in der Dezembersitzung ein Hennigsdorfer Planungsbüro beauftragt, welches nach Aussage der Gemeindeverwaltung Erfahrung bei der Errichtung von Jugendclubs hat.

Mich erstaunt, dass in den besagten Ausschussberichten im Glienicker Kurier diese Diskussion mit keinem Wort erwähnt wird. Sollte es etwa daran liegen, dass diese Diskussion den Bürgermeister betrifft, der gleichzeitig auch Herausgeber des Glienicker Kuriers ist?

Bisher hat es übrigens niemand für notwendig erachtet, mit den Jugendlichen als zukünftige Nutzer des Jugendclubs über ihre Bedürfnisse und Anforderungen zu sprechen. Während bei der Diskussion um die Ortskerngestaltung explizit Jugendliche eingebunden wurden, scheint das die Verwaltung bei einem Thema, das die Jugendlichen direkt betrifft, nicht für nötig zu halten. Ein Trauerspiel.

Hier kann und muss es unsere Aufgabe als gewählte Gemeindevertreter sein, die Jugendlichen bei der Planung und Konzeption des neuen Jugendclubs mit einzubinden, sonst wird am Bedarf vorbei geplant.

Nun sind aus zehn Jahren zehn Monate geworden, in denen das Thema Jugendclub „durchgepeitscht“ werden soll. Und wer kritische Nachfragen stellt, wird als „Verzögerer“ dargestellt...

 

Counter

Besucher:282170
Heute:68
Online:3