In Zukunft: Mehr Quantität statt Qualität?

Veröffentlicht am 15.09.2010 in Kommunalpolitik

Prüfung des Reicheltmarkt-Neubaus in der Gemeindevertretung abgelehnt


Wird jetzt wohl schließen. Reichelt-Markt an der Hauptstraße

Ich gebe gerne zu das es frustrierend ist, aber alle Sachargumente haben nichts geholfen. Die SPD-Fraktion hatte zur Sitzung der Gemeindevertretung vor der Sommerpause beantragt, dass der gewünschte Standortwechsel des Reicheltmarktes von der Hauptstraße an die B 96 fundiert geprüft wird. Doch alle Argumente und Appelle an die anderen Fraktionen hier in der Sache und vor allem auf Grundlage einer ordentlichen Prüfung entscheiden zu können, haben nichts geholfen. Mit der Mehrheit der Stimmen aus den Reihen der CDU/FDP und Glienicker Bürgerliste wurde in der Gemeindevertretung am 28. Juli der Antrag der SPD für eine grundlegende Prüfung der Voraussetzungen für einen Neubau eines größeren Reicheltmarktes an der B 96 abgelehnt.
Damit wird die Schließung des Reicheltmarktes an der Hauptstraße in Glienicke voraussichtlich nicht mehr zu verhindern sein. An seiner Stelle soll ein firmeneigener NP (NiedrigPreis) Discountmarkt eröffnet werden.
Dies teilte Reichelt in einem Schreiben vom 10. Mai 2010 an die SPD-Fraktion und in einem weiteren Schreiben an den Bürgermeister bereits im April mit (siehe Mitteilungen der SPD-Fraktion in der Juni-Ausgabe des Glienicker Kurier) mit.

In den Schreiben heißt es unter Anderem wörtlich: „…Wir hatten mehrfach dargestellt, dass wir den derzeitigen Standort im Ortszentrum trotz großer Anstrengungen ohne den entsprechenden wirtschaftlichen Erfolg betreiben. Wir können hier unter eingeschränkten Bedingungen nur einen Teil unseres Sortiments darstellen, Erweiterungsmöglichkeiten gibt es nicht.
Vor diesem Hintergrund hatten wir mehrfach bei der Verwaltungsspitze und den politischen Mandatsträgern um die Möglichkeit nachgesucht, den bestehenden Standort zu erweitern und auf das Areal Hauptstraße/Oranienburger Chaussee zu verlagern. Hierzu sind eine Reihe von Anstrengungen unternommen worden, u.a. sind mehrere alternative Planungsentwürfe für dieses Grundstück sowohl der Verwaltung als auch den Abgeordneten vorgestellt worden….“
Besonders irritiert hat mich eine Äußerung aus den Reihen der CDU/FDP-Fraktion. Hier hieß es in der Gemeindevertretung sinngemäß, dass in Glienicke genügend Einkaufsmöglichkeiten vorhanden seien und man schließlich auch beim Discounter gut einkaufen könne.
Meiner Meinung nach geht es bei der wohnortnahen Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs aber nicht nur ausschließlich um preiswerte und beliebige Discounter-Massenangebote, sondern gerade auch um eine besondere Qualität und um ein breitgefächertes Lebensmittel-Sortiment in unserer Gemeinde.
Sollte es nicht wenigstens einen Versuch der Gemeindevertreter wert sein, von Fachleuten prüfen zu lassen, ob die bestehende Angebotsvielfalt in Glienicke mindestens zu erhalten, wenn nicht gar zu verbessern ist? Kann es gut für die weitere Entwicklung von Glienicke sein, wenn es in der Gemeinde nach dem Weggang von Reichelt dann nur noch einen Vollsortimenter gibt, der dann auch noch in Glienicke eine Monopolstellung einnimmt? Besteht nicht einmal mehr die Gefahr, dass dann wieder Glienicker Kaufkrafteigentlich unerwünscht woanders hin auswandert und dadurch nicht zuletzt auch Arbeitsplätze im Ort in Gefahr geraten?
Da sachgerechte und fundierte Gespräche zwischen den Vertreten von Reichelt und der Gemeindeverwaltung nicht mehr stattfinden, scheint offensichtlich das Band der Gemeinsamkeit auf dieser Ebene zerrissen zu sein. Die Glienicker SPD wird daher weiterhin das Gespräch mit Reichelt suchen, mit dem Ziel, die Schließung des Marktes vielleicht doch noch verhindern zu können. Auch wenn diese Gespräche aus jetziger Sicht nicht besonders Erfolg versprechend erscheinen mögen, sollte nichts unversucht bleiben, um ein Stück mehr an Lebensqualität in Glienicke zu erhalten. Viele Zuschriften und Meinungsäußerungen in diesem Sinne bestätigen mich und die Glienicker SPD, bei diesem Thema auch weiterhin nicht locker zu lassen.

 

Kommentare

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Reichelt

Es ist schon beschäment zu lesen wie unsere Gemeindevertreter der CDU FDP und der Bürgerlieste mit arbeits Plätze um gehen Haben genug Möglichkeiten zum Einkaufen na ja Aber nicht jeder möchte beim Disconter einkaufen Ist wie mit dem Herbst und Weinfest eigentlich wollen wir es aber es soll kein Geld kosten und wir wollen keine arbeit mit haben. Soll doch der GVG zusehen wie es Finanziert wird so geht es aber nicht. Mit dem Bürgermeister DR. Oberlack wird das schöne Glienicke an wert und attracktivität verlieren leider

Autor: Stieg Sven 1Stellv GVG, Datum: 23.09.2010, 00:14 Uhr


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