Häh?

Veröffentlicht am 11.11.2014 in Jugend

Als Interimslösung, bis zur Fertigstellung eines neuen Glienicker Jugendclubs, sollen die Glienicker Kinder und Jugendlichen im Schönfließer Jugendclub mit unterkommen.
Damit beschloss die Glienicker Gemeindevertretung gestern Abend, auf Antrag von GBL, Bündnis 90/ Die Grünen und Piraten, die Schließung des Glienicker Jugendclubs, voraussichtlich zum Ende April 2015.

Zuvor beschlossen die Gemeindevertreter mehrheitlich folgende Selbstverpflichtung:

„Die Gemeindevertretung der Gemeinde Glienicke/Nordbahn verpflichtet sich gleichzeitig, bis zum Sommer 2015 alle Festlegungen zu fassen, die für den Neu-, Um- oder Ausbau einer Jugendeinrichtung am endgültigen Standort erforderlich sind.“

Diese beschlossene Selbstverpflichtung hat nur leider den „Schönheitsfehler“, dass sie rechtlich mit dem Änderungsantrag zur Mitnutzung des Schönfließer Jugendclubs als Interimslösung wieder aufgehoben wurde. Damit muss die Selbstverpflichtung in der nächsten Gemeindevertretung erneut beschlossen werden. Kann passieren.

Sie sind es von mir gewohnt, dass ich im Newsletter der Glienicker SPD nicht nur über Aktuelles berichte. Regelmäßig kommentiere ich Entscheidungen und/oder schreibe meine Meinung oder die Position der Glienicker SPD zu aktuellen Themen. Zu dem gestrigen Beschluss der Glienicker Gemeindevertretung kann ich es so jedoch nicht mehr. Je länger ich über die Entscheidung zu dieser Interimslösung für die Glienicker Jugendlichen nachdenke, je mehr macht sich in mir das Gefühl der Fassungslosigkeit und Enttäuschung breit.

Vor allem vor dem Hintergrund, dass die politischen Gremien des Mühlenbecker Landes sich mit der Frage ob der Schönfließer Jugendclub durch die Gemeinde Glienicke als Interimslösung für einige Jahre genutzt werden kann, noch gar nicht beschäftigt haben. Wie hoch fallen die anteiligen Kosten aus, die durch die Gemeinde Glienicke zu tragen sind? Was wollen die Glienicker Jugendlichen? In der letzten GVT traten die Glienicker Jugendlichen mit Plakaten und Spruchbändern auf um ihren jetzigen Glienicker Jugendclub an der B96 weiter nutzen zu dürfen. Doch alle offenen Fragen und der deutliche Wunsch der Jugendlichen haben nichts genutzt.

In einer Demokratie fallen Entscheidungen durch Mehrheiten, ganz klar. Eine deutliche Mehrheit hat gestern in der Glienicker Gemeindevertretung beschlossen, ein Sozialdemokraten eingeschlossen, den derzeitigen Standort des Glienicker Jugendclubs an der Oranienburger Chaussee nicht als Interimslösung bis zum Bau eines neuen Jugendtreffpunktes irgendwo und irgendwann  im Ortszentrum zu nutzen.

Diese mehrheitliche Entscheidung gilt für alle und somit auch für mich. Auch wenn ich versucht habe die Gemeindevertreter davon zu überzeugen, dass ich die andere Lösung für die bessere halte. So funktioniert nun einmal die Demokratie. Doch auch dieses Wissen kann in mir nicht das Gefühl der Enttäuschung und Fassungslosigkeit über die Entscheidung zur Interimslösung für den Jugendclub vertreiben. Ich bin gespannt, wie unsere engagierten Jugendclubbesucher, die 25 Jahre nach dem Fall der Mauer schon längst mit den Nachbarn zusammengewachsen sind, diese gestrige Entscheidung der Glienicker Gemeindevertretung werten werden.

 

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