
Foto: Uwe Klein
Wenn man sich in Glienicke umschaut, könnte man denken, alles ist ziemlich perfekt. In den letzten Jahren entstanden Wohnungen, ein Sportplatz, eine neue Feuerwache, ein Erweiterungsbau für die Grundschule nebst Mensa, eine neue Kita und vieles mehr.
Auch für die Zukunft sind große Investitionen geplant: So soll noch in diesem Jahr die Feuerwache für 3,8 Millionen Euro ausgebaut werden, ein neuer Jugendclub für 650.000 Euro errichtet und das Funktionalgebäude auf dem Sportplatz „Bieselheide“ für circa 500.000 Euro erweitert werden. Hinzu kommen diverse Investitionen im Straßen- und Gehwegbau. Alles gute und wichtige Investitionen in Jugend, Sport und
Infrastruktur.
Die Frage, die man sich aber stellen muss, ist, ob die Gemeinde Glienicke bei ihren Investitionen nicht auf einem
Auge blind oder besser gesagt ziemlich kurzsichtig ist. Regelmäßig, und das schon seit Jahren, werden unsere Senioren vergessen. Wohnungen werden gebaut, aber „nur“ für Familien. Barrierefreie, bezahlbare Wohnungen sucht man in Glienicke bislang vergebens. Dabei steigt die Nachfrage danach stetig.
Seit Jahren wird über barrierefreie, seniorengerechte Wohnungen diskutiert, aber dann passiert doch wieder nichts, weil der Investor nicht baut.
Zuletzt war das Grundstück westlich der Galerie Sonnengarten im Gespräch. Hier wollte der Eigentümer, die NCC, drei große Wohnblöcke barrierefrei und altengerecht errichten.
Doch als die Frage kam, wo denn die zukünftigen Bewohner und ihre Besucher parken sollen, verabschiedete sich die NCC sang- und klanglos aus der Debatte.
Derzeit diskutiert der Planungsausschuss erneut über einen Bebauungsplan für dieses Grundstück, der altersgerechtes, barrierefreies Wohnen ermöglichen soll. Doch bleibt das nicht eine Scheindebatte, solange sich kein Investor findet, der diese Wohnungen auch bauen würde?
Warum investiert die Gemeinde nicht selbst?