Ihr kriegt den Klein nicht klein

Veröffentlicht am 11.02.2015 in Allgemein

Uwe Klein: „Danke für die Unterstützung von so vielen“ (Foto: SPD Glienicke)

Manchmal hat man den Eindruck, dass nichts so läuft wie man es gerne hätte. Manchmal fragt man sich, warum man das alles überhaupt macht und überlegt, alles hinzuschmeißen. Das gilt vor allem, wenn es sich bei dem Engagement um ein Ehrenamt handelt, dem man, wie ich, einen Großteil seiner Freizeit „opfert“. Bei mir kommt erschwerend hinzu, dass es sich um ein politisches Ehrenamt handelt. Für einige Zeitgenossen ist man als Politiker per se „Freiwild“ –  daran gewöhnt man sich mit der Zeit.

Sie kennen mich als Gemeindevertreter, der sich einbringt und immer deutlich sagt, was er denkt. Und der für das kämpft, was er für richtig und wichtig für unseren Ort hält. Das findet natürlich nicht immer die Zustimmung aller. Erst recht nicht bei denen, deren eigene politische Ziele ich damit oftmals in Frage stelle. Und ja: Ich polarisiere von Zeit zu Zeit mit dem, was ich sage und schreibe. Dies tue ich bewusst. Denn ist es nicht auch Aufgabe eines gewählten Gemeindevertreters, für Themen, die uns alle betreffen, zu sensibilisieren und gegebenenfalls auch zu mobilisieren?

Ich ernte für Positionen Widerspruch und oftmals auch persönliche Kritik. Damit kann ich (meistens) umgehen. Doch damit, die von mir vertretenen Positionen und Meinungen zu kritisieren, geben sich einige jetzt nicht mehr zufrieden:

Anfang des letzten Jahres positionierte ich mich in der von mir gegründeten Facebook-Gruppe „Glienicke/Nordbahn“ deutlich gegen fremdenfeindliche Äußerungen und schloss als Administrator die betreffende Person aus der Facebook-Gruppe aus. Kurz darauf erhielt ich eine Anzeige wegen „übler Nachrede gemäß § 186 StGB“. Die betreffende Person wollte mich einschüchtern und mittels Strafanzeige unter Druck setzen.

Im Herbst letzten Jahres schrieb ich auf meiner Homepage und in der Oktoberausgabe des Glienicker Kuriers über die Schließung des Weges zwischen dem Einkaufszentrum und dem Grundschulcampus. Ein Artikel, der nach meiner festen Überzeugung voll und ganz vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt war. Aber diese Meinungsäußerung gefiel nicht jedem. Zunächst erhielt ich die Aufforderung, eine Verpflichtungs- und Unterlassungserklärung abzugeben. In einem zweiten Schritt eine Klage auf Schadensersatz. Hier sollte ich nicht nur mit anwaltlichen Schreiben eingeschüchtert werden, es sollte mich bei einem vom Kläger angesetzten Streitwert von 5.001 Euro auch finanziell einiges kosten.

Zum Glück hat das Oranienburger Amtsgericht diese Klage zwischenzeitlich zu meinen Gunsten entschieden.

Dass es belastend ist, wenn man mit Anzeigen überzogen wird, versteht sicher jeder. Auch die möglichen finanziellen Belastungen, im besten Fall nur für den eigenen Anwalt, sind nicht gerade unerheblich. Da hinterfragt man sich natürlich, ob man das alles bereit ist, auszuhalten.

Was mir die Kraft gegeben hat, das durchzustehen, waren nicht zuletzt die Unterstützung und der positive Zuspruch von vielen Seiten. Viele haben mich bestärkt, gerade jetzt nicht aufzugeben. Besonders möchte ich mich an dieser Stelle bei dem Tim Pommeränig bedanken, der (siehe Januar-Ausgabe vom Glienicker Kurier) ein privates Treuhandkonto eingerichtet hat, um mich bei der gerichtlichen Auseinandersetzung finanziell zu unterstützen. Dank der eingegangenen Spenden konnte ich die Kosten für meinen Anwalt begleichen. Wie versprochen soll das restliche Geld der Jugendarbeit in Glienicke zugutekommen.

Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die mich mit ihrer Spende und besonders mit ihrem Zuspruch unterstützt, mir Kraft gegeben und den Rücken gestärkt haben!

Ich bin in der für mich belastenden Situation kurz gestrauchelt, aber nun stehe ich wieder. Nicht zuletzt durch die unglaublich breite Unterstützung von so vielen. DANKE!

Denen, die meinen, mich mit Anzeigen mundtot machen zu können, sei eines gesagt:
Jetzt erst recht! Ihr kriegt den Klein nicht klein!

 

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