Liederabend zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus

Veröffentlicht am 12.01.2009 in Veranstaltungen

Kurzkonzept

Thema: „Wider das Verdrängen und Vergessen“
hier: "Zeit des Erinnerns- Für die Zukunft", "

Liederabend zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus
am 27.01.2009
Bei der Thematik wurde mir wieder einmal bewusst, dass die Erinnerung nicht enden darf; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen!
Am 27. Januar 2009 jährt sich zum 64. Mal die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz, am 27. April die Befreiung des KZ Buchenwald, am 19. April die von Leipzig und am 8. Mai können wir den 64. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus feiern. Generell bedeutete das Jahr 1945 ein Ende des Grauens, des schrecklichsten Verbrechens der Menschheitsgeschichte und der barbarischen Art des Durchpeitschens von umfassender Industrialisierung und kapitalistischer Totalität. 64 Jahre nach diesem Ende des Nationalsozialismus gibt es aufgrund des „Verdrängen und Vergessen“, aufgrund des historischen Erbes, genug Gründe, das damalige Geschehen reflektiert aufzuarbeiten, um daraus zu lernen und bei der heutigen Jugend politische Bildung durchzuführen und alles dafür zu tun, dass Vergleichbares nicht wieder geschieht.
Drittel der Jugendlichen spricht nicht über Nazi-Zeit
64 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus spricht rund ein Drittel der heutigen Jugendlichen im Freundeskreis oder mit der Familie nicht über diese Zeitgeschichte. Und wenn, dann oft in der Sprache der Täter.
Diese Tatsache haben wir, Demokratie leben e.V., für unsere Arbeit zum Anlass genommen, dass Jahr 2009, im Kontext der außerschulischen Bildungsarbeit, zum Jahr: "Zeit des Erinnerns- Für die Zukunft" zu erklären.
Die Veranstaltungsreihe "Zeit des Erinnerns - Für die Zukunft" möchten wir mit einem Liederabend am 27.01.2009 und der Teilnahme an der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus am 27.01.2009 um 11:00 Uhr beginnen. Es ist geplant, dass wir darüber hinaus am 27.01.2009 eine Kranzniederlegung in der Gedenkstätte Sachsenhausen vornehmen werden. Bereits heute haben mehrere Interessenten zu dieser Aktion zugesagt.
Jörg Erb und Odelia Lazar

„Der Liedermacher und Lyriker Jörg Erb schafft es, mit wunderbaren Liedern und Gedichten das Private in eine öffentliche Form zu gießen, die nie peinlich wird. Thema ist das schwierige Verhältnis zur eigenen Kindheit und zur Vergangenheit des Vaters, der sowohl mit Tagebucheinträgen als auch mit eigener Stimme zu Wort kommt.
Erb schreibt Lieder voll aufgerauter Melancholie mit eingängigen, intensiven, aber nie glatten Melodien und mit doppelbödigen Texten, die man sich besser mehrmals anhört. Hier hat jemand sein ganz eigenes Thema und seine ganz eigene Stimme gefunden und ein Konzeptalbum geschaffen, das in der deutschen Liedermacherszene seinesgleichen sucht.“
Robert Zimmer, Berlin
(Autor zahlreicher philosophischer Bücher, u.a. „Das Philosophenportal“, dtv, 2004)
Odelia Lazar wurde 1957 in Tel Aviv, Israel, geboren. Seit 1981 lebt sie in Deutschland, heute in Niederwallmenach. Sie ist Musiklehrerin und unterrichtet Akkordeon und Klavier. Die Musikalische Früherziehung ist ihr ebenso ein Anliegen wie Keltische Folklore und Klezmer.

„…Es soll eine Wechselwirkung mit dem Publikum entstehen, die mir ein näheres Beobachten meiner Vergangenheit erlaubt und den Zuhörern den Prozess der Aufdeckung persönlicher
Familiengeschichten aus der NS-Zeit ermöglicht“.

Odelia Lazar hat eine beeindruckende Darstellung verfasst, die wir hier wiedergeben: „Fast 69 Jahre sind seit dem 9. November 1938, der Reichspogromnacht, vergangen. Viele Jahre nahm ich aktiv an Veranstaltungen in Deutschland teil um den Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken. Erst im Jahr 2005 fragte ich mich zum ersten mal was mit meiner eigenen Familie an diesem Tag passiert ist und stellte mit Entsetzen fest dass meine Großeltern, meine beiden Onkel und mein Vater deportiert wurden. Deswegen möchte ich am 9. November im Kreishaus die Geschichte meiner Familie erzählen.

Erschreckend fand ich, wie dieses Wissen von mir verdrängt worden ist. War meine vermeintlich abgeschlossene Auseinandersetzung mit meiner Herkunft doch nicht beendet? Zu dem verborgenem habe ich nur bruchstückweise Zugang, und so ist mein künstlerisches Programm eine Momentaufnahme.

Die jiddische Lieder die ich singe und spiele kenne ich aus meiner Kindheit. Meine Mutter hat sie von ihrer Mutter gelernt und mir beigebracht. Mein Großvater war Kantor in der Synagoge. Die liturgischen Lieder wurden von meinem Vater zu unserer Familien Pfeifmelodie überarbeitet. Damit wir in der Menge nicht verloren gehen und einen eigenen Klingelton haben. Von den Geschehnissen in den Kriegsjahren berichtete mein Onkel in seinem Buch aus dem ich vorlese. So verflechten sich Texte und Musik zu einer symbiotischen Zeugenaussage“.

Filippo Smaldino-Stattaus

 

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