Seit über einem Jahr befinden sich Deutschland und die Welt im Klammergriff der Corona-Pandemie. Ein Jahr, in dem sich unser Land verändert hat. In diesem einem Jahr sind an oder mit Corona 75.000 Menschen gestorben. 2,6 Millionen Menschen sind in Deutschland von einer Infektion betroffen beziehungsweise betroffen gewesen. Das sind mehr als nur Zahlen. Das sind Schicksale.
Ebensoviele, wenn nicht sogar noch mehr Schicksale gingen und gehen einher mit den Nebenfolgen und „Kollateralschäden“ der Corona-Bekämpfungsmaßnahmen: eine Zunahme an häuslicher Gewalt, psychische Leiden wie Depressionen und Vereinsamung, wirtschaftliche Schäden durch Insolvenzen, Entlassungen, Jobverlust, Existenzängste, Kinder und Jugendliche, denen ein Teil ihrer Kindheit/Jugend genommen wird – und nicht zuletzt die uns allen fehlenden Kontakte zu Familie und Freunden.
Eine Hoffnung auf Besserung versprach/verspricht die Impfung. Die Geschwindigkeit, mit der es gelungen ist, gleich mehrere Impfstoffe zu entwickeln, ist fantastisch. Doch damit endet die Erfolgsgeschichte des Impfstoffes in Deutschland auch schon. Es ist logisch und nachvollziehbar, dass die Produktion eines neu entwickelten Impfstoffes zunächst anlaufen muss und somit am Anfang nur wenig Impfstoff zu Verfügung steht. Aber es ist inakzeptabel und unverständlich, in welchem Maß die Gesundheitspolitik in Deutschland bei der Beschaffung und der Logistik der Impfung in Deutschland versagt hat. Ich kann die Schönrederei und die Ankündigungen aus dem Bundesgesundheitsministerium nicht mehr hören. Es wird Zeit, dass endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden!
Kommt endlich in die Gänge!
Seit einem Jahr gelten diverse Regeln und wir befinden uns mehr oder weniger in einem Lockdown. Wobei der Begriff „Lockdown“ es eigentlich nicht einmal im Ansatz trifft. Angstgesteuerte Politiker*innen verabschieden halbherzige Verordnungen für ausgewählte Bereiche, während in anderen Bereichen zahlreiche Ausnahmen gelten. Der mittelständische Einzelhandel leidet seit Monaten unter Ladenschließungen während Mitarbeitende im Öffentlichen Dienst jeden Tag zur Arbeit fahren als würde es kein Corona geben. Deutschland hangelt sich von Treffen der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsident*innen zum nächsten. Ein Schritt vor, zwei zurück. Zwei Schritte vor, einer zurück. Wenn Politik nur noch angstgesteuert und mit Blick auf bevorstehende Wahlen agiert, kann nichts Vernünftiges dabei herauskommen.
Wem soll man denn sonst erklären können, dass Urlaub auf Mallorca möglich ist, ich aber mit der eigenen Familie nicht isoliert in einem Ferienhaus an der Nord- oder Ostsee Urlaub machen darf?