Der Einzelne ist uninteressant/Soziales Gewissen = Fehlanzeige

Veröffentlicht am 13.05.2011 in Kommunalpolitik

Im Zuge der Haushaltsberatungen hat die Mehrheit der Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) per Abstimmung empfohlen, den Arbeitsvertrag eines Mitarbeiters im Bereich der kommunalen Sportstätten nicht zu verlängern.
Der betreffende Mitarbeiter hat in der Gemeinde als so genannte 1 Euro Kraft angefangen. Er erhielt, nachdem er durch seinen Einsatz und seinen Arbeitswillen überzeugte, eine befristete Anstellung im Rahmen einer halben Stelle.
Die Gesellschaft sollte sich über jeden Menschen freuen, der lieber arbeitet, als Hartz IV zu beziehen, auch wenn der persönliche finanzielle „Vorteil“ nur unwesentlich ist.
In Glienicke ticken die politischen Uhren aber offensichtlich anders.

Für die Mehrheit der Mitglieder des HFA, sind Einzelschicksale von Mitarbeitern der Gemeinde scheinbar völlig uninteressant.
Man kann geteilter Meinung darüber sein, ob es richtig ist, zwei offene Stellen im Bereich des Ordnungsamtes und dem Bauhof nicht zu besetzen. Einem guten und verlässlichen Mitarbeiter aber vorsätzlich den Stuhl vor die Tür zu stellen ist nicht nur unsozial, sondern auch personalpolitisch in höchstem Maße unklug.
Für die Mehrheit im HFA scheint es wichtiger zu sein, mehrere 10.000 Euro für einen fragwürdigen Ideenwettbewerb zur Ortskerngestaltung auszugeben, als ihrer Verantwortung für die Mitarbeiter der Gemeinde gerecht zu werden.
Wohl gemerkt, für den Ideenwettbewerb sollen 45.000 Euro ausgegeben werden, obwohl schon jetzt klar ist, dass bei der absehbaren finanziellen Situation der Gemeinde Glienicke, die Ideen der Planer zur Ortskerngestaltung in nächster Zeit nicht umgesetzt werden können.
Allein mit dieser Summe könnte der zur Disposition stehende Mitarbeiter über drei Jahre hinweg vor der Arbeitslosigkeit und Hartz IV bewahrt werden.
Die SPD-Fraktion wird in der Gemeindevertretung am 25. Mai (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe) beantragten, diesen Mitarbeiter weiter zu beschäftigen. Dieses wäre beispielweise im Bereich des kommunalen Bauhofes problemlos möglich.
Die SPD-Fraktion ist nicht bereit sich an einer derart arbeitnehmerfeindlichen und kurzsichtigen Politik (wie wir sie von der Bundesregierung gewöhnt sind) zu beteiligen.

 

Counter

Besucher:282170
Heute:55
Online:1